Biogenes CO2 aus der Biogasaufbereitung

Mit der zunehmenden Nutzung von Biogas in Form von Biomethan kann nun auch Kohlendioxid als Nebenprodukt der Biogasaufbereitung effektiv genutzt werden. Die Kombination aus der Einspeisung des aufbereiteten Methans in das Gasnetz und der Nutzung des Nebenprodukts CO2 ermöglicht es, Biogasanlagen nahezu emissions- und verlustfrei zu betreiben. Auf diese Weise kann ein wesentlicher Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen im Kraftstoff- und Energiesektor geleistet werden. Außerdem entstehen lokale Synergien mit CO2-verbrauchenden Industrien.

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Bioerdgas Isenhagen (Deutschland): 2023/24

Das neueste Projekt von Krieg & Fischer Ingenieure zeigt die Installation einer CO2-Verflüssigungsanlage in Kombination mit einer Biogasaufbereitungsanlage für zwei bestehende Biogasanlagen der LSW Energie GmbH.

Ziel des Projekts Bioerdgas Isenhagen ist die Ersetzung der bestehenden Biogasaufbereitungsanlage und die Errichtung einer Anlage zur Aufbereitung von Biogas zu Biomethan und zur CO2-Verflüssigung in Lebensmittelqualität. 1 400 Nm³/h Biogas werden aus zwei bestehenden Anlagen bezogen, die nachwachsende Rohstoffe und Gülle verwenden, sowie aus einer nahe gelegenen Kläranlage (200 Nm³/h Biogas aus Kartoffelverarbeitungsabfällen). Diese drei Biogasströme werden in die Aufbereitungsanlage zur Erzeugung von 750 Nm³/h Biomethan integriert, das anschließend in das lokale Erdgasnetz eingespeist wird.

Das abgetrennte CO2 wird verflüssigt, am Standort zwischengelagert und verkauft. Die Produktion von verflüssigtem CO2 wird etwa 1,1 t/h betragen. Geplant ist auch eine Dry-Ice-Produktion von 1.000 t/a. Durch die räumliche Nähe lässt sich das ansonsten emittierte Off-Gas in der Verflüssigungsanlage wieder verflüssigen.

Die Anlage entspricht allen relevanten Vorschriften, u.a. EU-Vorschriften, DIN-Normen, Sicherheitsregeln für Biogasanlagen, Betriebssicherheitsverordnung, WHG- und DVGW-Regelwerk.

Das Ingenieurteam von Krieg & Fischer übernimmt die Integration der Biogasaufbereitung und CO2-Verflüssigung in die bestehenden Biogasanlagen, die Festlegung geeigneter Biogasentnahmestellen, die Aufbereitung und Funktion des Gassystems sowie die Nutzung der Abwärme und die Koordination zwischen mehreren Wärme- und Stromverbrauchern. Die CO2-Verflüssigung verbraucht ziemlich viel Strom (0,21 kWh/kg flüssiges CO2) und erzeugt gleichzeitig Wärme, die aus dem Verdichter stammt. Ein Teil des Biogases wird also in den vorhandenen BHKWs genutzt, die die Anlagen vor Ort mit Strom versorgen.

Die Abwärme aus den Verdichtern der Biogasaufbereitungs- und CO2-Verflüssigungsanlage wird zur Beheizung der Fermenter genutzt. Die restliche Wärme, die für die Fermenter benötigt wird, wird von BHKW-Anlagen geliefert. Die überschüssige BHKW-Wärme wird zum Heizen in den umliegenden Dörfern verwendet.